Ergänzender Artikel zu:
Befreiung von Zwängen der Natur

Moderne Nutzungskonflikte

Im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert stand sozusagen die moderne Allmend – Klima, Luft und Wasser – im Mittelpunkt von Konflikten. Es ging darum, wie diese Allmend ohne wesentliche Komforteinbusse sparsam und nachhaltig genutzt werden konnte. In der Debatte standen, wie in früheren Zeiten, Verbote und Anreizsysteme im Vordergrund. Neu waren allenfalls die Mittel und Wege, wie die Kosten der Nutzung dieser Ressourcen internalisiert, das heisst, den Verursachern angelastet werden. Dazu zählt der Versuch, Umweltrisiken und -belastungen mit neuen Eigentumstiteln wie Luftschadstoffzertifikaten oder auch neuartigen Finanz- und Versicherungsinstrumenten zu bewirtschaften und damit handelbar zu machen. Hier sollen durch neue Formen des Zusammenwirkens von Staat, der die Rahmenbedingungen setzt, und Wirtschaft, die die knappen Umweltgüter effizient bewirtschaftet, die Umweltressourcen geschont werden. In die gleiche Richtung weisen die Diskussionen über die Nutzung eines anderen öffentlichen Gutes, das immer mehr an Bedeutung gewinnt: der Landschaft, die der Erholung dient. Diskutiert wurde die Vorstellung, dass wir für unseren Ausflug ins Grüne Eintritt bezahlen. So abwegig scheinen diese Modelle nicht, wenn man bedenkt, dass die Landschaft zunehmend zu einem Gerät wird, das der arbeitende Mensch in seiner Freizeit zur Wiederherstellung seiner Leistungsfähigkeit oder auch zur Entlastung von der Arbeit für das eigene Vergnügen benutzt.

Zum Thema

Naturräume - ein Beispiel aus dem 18. Jahrhundert

 
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