Ergänzender Artikel zu:
Der Himmel über dem Baselbiet

Die erste Laufentalabstimmung 1983

1983 hatte die Bevölkerung des Bezirks Laufen über den ausgehandelten Vertrag mit Basel-Landschaft und damit über einen Kantonswechsel abzustimmen. Im Abstimmungskampf gingen die Wellen hoch. Zwar tauschten die Kontrahenten auch sachliche Argumente aus. So führten die Pro-Baselbieter die geografische Nähe, die wirtschaftliche Verflechtung sowie die historische Verbundenheit des Laufentals mit der Region Nordwestschweiz an. Die Pro-Berner verwiesen dagegen auf den Wohlstand, den das Tal als Berner Amtsbezirk erworben habe, sowie auf die Eigenständigkeit, die das Laufental bei einem Kantonswechsel einbüssen würde. Doch ebenso wichtig waren die Gefühle. Die Berntreuen sahen ihre Heimat bedroht. Die Anhängerschaft des Baselbiets wollte sich im Nachbarkanton heimisch fühlen. Nach den klaren Meinungsäusserungen des Laufentals bei der Auswahl des Wunschkantons überraschte die Abstimmung über den Laufentalvertrag vom 11. September 1983. Bei einer ausserordentlich hohen Stimmbeteiligung von 93 Prozent lehnten 56,7 Prozent der Stimmenden den Vertrag mit dem Kanton Basel-Landschaft ab. In neun der 13 Gemeinden überwogen die Gegner.(1) Der Kanton Basel-Landschaft, der gleichentags über die Aufnahme eines fünften Bezirks abstimmte, hiess die Vorlagen mit überwiegender Mehrheit gut. Im Vorfeld der Abstimmung hatte sich im Baselbiet ein breites überparteiliches Komitee für ein Ja eingesetzt. Das gegnerische Komitee Laufental blyb bi Bärn war vergleichsweise unbedeutend geblieben.(6)

(1) Christian Jecker: Vom Musterfall zum Skandal. Die Geschichte des Selbstbestimmungsverfahrens des Bezirks Laufen 1970-1988,, in: Lehrplätz Laufental. Vom schwierigen Weg der direkten Demokratie, Zürich 1993, S. 40

(2) Felix Auer: «Ihr Laufentaler müst selbst entscheiden!» Das Laufental aus der Sicht der Baselbieter Politik, in: Lehrplätz Laufental. Vom schwierigen Weg der direkten Demokratie, Zürich 1993, S. 130

 

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