Rundgang

Übergang zur Demokratie

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Verwaltung des Wandels

Die Landwirtschaft – der Haupterwerbszweig der Landbevölkerung – hatte sich bis 1820 so stark verändert, dass auch eine konservative Regierung gezwungen war, einige grundlegende Probleme anzugehen. Dazu gehörten die Organisation der landwirtschaftlichen Produktion, besonders das System der Dreizelgenwirtschaft mit seinen spezifischen Rechtsgewohnheiten, das Problem der Feldwege, die Vieh- und Hagelversicherung, die Förderung der Viehzucht, die Allmendnutzung, die Frage der Vermessung und Steuereinschätzung der Liegenschaften. Die Basler Regierung verfügte über einen ausgebauten Informations- und Beratungsapparat in Form von Fachkommissionen, in denen sowohl Mitglieder des Kleinen Rates als auch Männer der wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Elite sassen. Diese Gremien standen dem allgemeinen Wandel offener gegenüber, sie dienten der Regierung als Organ für die Wahrnehmung von Veränderungen, zugleich waren sie Ansprechpartner der Bürger. Hier wurden Neuerungen und ihre Konsequenzen für Politik sowie Verwaltung diskutiert und Vorschläge zuhanden der Regierung ausgearbeitet. Der endgültige Entscheid lag meistens beim Kleinen Rat, dem die Rolle des vorsichtigen, auf Wahrung der Tradition bedachten Lenkungsgremiums zukam.

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Autor: Albert Schnyder; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Politik, Rundgang: Übergang zur Demokratie
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band fünf, Liestal: Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Die Restaurationszeit 1815-1830: Vorgeschichte der Trennung?, S. 157-170).
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