Urheber: Johannes Senn (1780-1861), Liestal
Wilhelm Tell
Das Gemälde des Baselbieter Malers Johannes Senn, eine Historienmalerei im Stil des frühen 19. Jahrhunderts, drückt indirekt des Künstlers Sympathien für ein gleichberechtigtes, liberales Baselbiet aus.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Foto Felix Gysin)
Biedermeier-Stil, um 1820
Der hier zu sehende Ausschnitt aus einem Wandbildzyklus im katholischen Oberwiler Pfarrhaus wurde vermutlich von Maximilian Neustück in den 1820er-Jahren gemalt. Zu sehen ist eine romantische Stimmungslandschaft mit Anklängen an die realistische Vedutenmalerei des Bidermeiers.
Laufentaler Tracht, 1932
Diese Skizze fertigte der Laienhistoriker Emil Kräuliger 1932 nach dem Original eines Ölgemäldes von zirka 1800 an. Die weisse Haube und die so genannte Kutte kennzeichnen die Frau als Laufnerin, das heisst als Stadtbürgerin. Die Bauernfrauen aus der Vorstadt Laufen trugen eine so genannte Juppe. Kleider waren vor dem 19. Jahrhundert nicht bloss Ausdruck von Lebensart oder Wohlstand, sondern auch Standesmerkmale.
Urheber: M. Oser
Kleidung, 1823
Das Aquarell von M. Oser zeigt einen Hochzeitszug in Maisprach anno 1823. Sichtbar wird der Wandel der Kleidung. Die Männer trugen noch nicht alle lange Hosen, dafür aber ausnahmslos Zylinder. Beide Kleidungsstücke waren ursprünglich revolutionäre Symbole, geschaffen als Gegenstück zum aristokratischen Dreispitz und den Kniehosen. Hier scheinen sie bereits zur Sonntagskleidung zu gehören. Die männlichen Zuschauer am Rande trugen Werktagskleidung, wie sie noch bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein bestehen blieb: ein «Wältsch-» oder «Blauhemmli» und eine Zipfelkappe.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Pfarrer Markus Lutz
Der aus Basel stammende Lutz (1772-1835) wirkte als Pfarrer in Läufelfingen von 1798 bis zu seinem Tod. Er betätigte sich als Historiker und Heimatkundler und hinterliess eine grosse Bibliothek.
Kirche und Schulhaus Reigoldswil, 1800
Auch die neuen Schulhäuser, die der junge Kanton Basel-Landschaft im 19. Jahrhundert bauen liess, standen in der Nähe der Kirche.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Schpittel Liedertswil, 1942
Der ‹Schpittel› war halb Gefängnis, halb Armen- und Krankenanstalt. Hier zu sehen ist jener in Liedertswil. Er war 1782 erbaut worden.
Binningen, 1798
Im Jahre 1798 war Binningen noch ein Dorf auf dem Lande, getrennt von der Stadt Basel durch eine weite Zone offenen Feldes. Dies zeigt der Ausschnitt aus dem Plan der Umgebung von Basel und Hüningen von J. T. Steinmann. Rund 180 Jahre später ist die Gemeinde nahtlos mit der Stadt verbunden. Schon viel früher allerdings, bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert, hatte sich das Bevölkerungswachstum aus der Stadt in die umgebenden Landgemeinden auszubreiten begonnen.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Foto Felix Gysin)
Andenken an die Teuerung von 1817
Dieses «Margrite»-Bildchen hängt im Ortsmuseum Sissach. Es erinnert an das Krisenjahr 1817, konkret an die damals extrem hohen Preise für Nahrungsmittel und die Not, die viele Leute litten. Wie das Bild nach Sissach kam, ist nicht bekannt. Es zeigt nämlich im Blütenteller eine Stadtansicht von Schaffhausen. Im Himmel darüber schwebt eine Garbe und ein Füllhorn, das über der Stadt ausgeleert wird. Dem Halbkreis des Himmels entlang steht geschrieben: «Andenken von der grossen Theuerung im Jahr 1817». Unter der Garbe und dem Füllhorn ist zu lesen: «Gedenke, dass noch ein Gott ist.» Am oberen Bildrand ist Gott durch eine Hand angedeutet, die auf die Stadt weist. Auf den weissen Blütenblättern sind die Höchstpreise von Lebensmitteln im Juni 1817 verzeichnet.
Urheber: Johannes Senn (1780-1861), Liestal
Hochwasser in Hölstein, 1830
Das Gemälde zeigt die Wasserfluten vom 16. Juli 1830, Folge eines heftigen Gewitterregens im oberen Baselbiet. Die Witterung der Jahre 1829-1833 war gekennzeichnet durch nasse Sommer mit Überschwemmungen und kalte Herbstmonate.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Katasterplan
Der Kataster, im Baselbiet erstmals während der Helvetik und dann vor allem während der 1820er-Jahre angewendet, unterteilt die Fläche einer Gemeinde vollständig in Sektionen und Parzellen, die abstrakt nach Buchstaben und Zahlen geordnet sind. Im 19. Jahrhundert veränderte sich die Landwirtschaft grundlegend und parallel dazu die Wahrnehmung der Kulturlandschaft.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Birsplan, 1817
Der von Johann Jakob Schäfer aufgenommene Plan von 1817 zeigt die Birs zwischen den Arlesheimer Matten und der Birsbrücke beim Bruckgut. Dargestellt sind die bei Hochwasser überfluteten Gebiete sowie Leitwerke und regelmässig angeordnete Buhnen. Die Begradigung und das Ausbleiben der Überschwemmungen führten zu einer Senkung des Grundwasserspiegels und zu Austrocknung. Aus dem Feuchtgebiet wurde ein Trockenstandort, zu dem auch die bekannte Reinacher Heide gehört. Das Naturschutzgebiet des 20. Jahrhunderts geht also auf einen menschlichen Eingriff in die Natur im 19. Jahrhundert zurück.
Urheber: Josef Reinhart (1749-1824)
Johann Jakob Schäfer-Gysin
Das 1792 geschaffene Bild mit dem so genannten Orismüller gehört zu einem Zyklus von Trachtenbildern im Historischen Museum Bern. Gemalt hat sie im Auftrag eines Aarauer Fabrikanten der Luzerner Maler Joseph Reinhart, der von 1749 bis 1824 lebte. Modell standen im Baselbiet unter anderem der 43-jährige Johann Jakob Schäfer und die 15 Jahre alte Salome Mohler von Diegten. Dieses ungleiche Baselbieter Paar war kein Paar im Leben. Schäfer (1749-1823) war nämlich seit 1773 mit Ursula Gysin von Liestal, 1750–1821, verheiratet und Vater einer kinderreichen Familie.
Urheber: Staatsarchiv Baselland
Stundenstein Grellingen
23 Wegstunden (‹lieues›) von Bern entfernt steht dieser Grenzstein mit dem Berner Bären. Der Stein wurde nach 1815 gesetzt, als das Laufental nach Auflösung des Fürstbistums zum Kanton Bern geschlagen worden war. Die französische Inschrift verweist darauf, dass das Laufental damals zum französisch verwalteten Amtsbezirk Delémont gehörte.
Fähnlein der Scharfschützen, um 1830