Ergänzender Artikel zu:
Völkerfrühling in Europa

Revolution im Nachbarland

Für die Demokraten im Europa des 19. Jahrhunderts war die Französische Revolution von 1789 Vorbild. Im Verlauf der 1840er-Jahre sammelten sich immer mehr Deutsche in Paris. 1830 hatte zudem die französische Julirevolution für Aufsehen gesorgt, weil in nur drei Tagen die sich auf das Gottesgnadentum berufende Dynastie der Bourbonen gestürzt und durch einen vom Parlament gewählten König, den Bürgerkönig Louis-Philippe, ersetzt worden war. Damit war die in Aussicht gestellte politische Stabilität jedoch nicht gesichert. Die französische Regierung unterstützte den wirtschaftlichen Wandel, vergass aber die notwendigen politischen Reformen. Die Oppositionsbewegung verschärfte sich und fand trotz ihren unterschiedlichen Strömungen zusammen. Gesellschaftsphilosophische Schriften trugen die Zukunftsentwürfe in die Öffentlichkeit. Das Regime von Louis-Philippe erstarrte zusehends, wurde handlungsunfähig und erging sich in Verboten und Unterdrückung der freiheitlichen Bewegung. Als die Regierung im Februar 1848 ein geplantes grosses Bankett der reformerischen Kräfte verbot, war es bereits zu spät. Das Bankett fand trotz des Verbots statt, ging in eine Massendemonstration über und löste die Februarrevolution aus. Selbst die Abdankung des Bürgerkönigs vermochte nicht zu retten, was nicht mehr zu retten war. Am 24. Februar 1848 wurde Frankreich eine Republik. Von der Februarrevolution in Frankreich ging eine grosse, ansteckende Wirkung auf das liberale und republikanisch gesinnte Europa aus.

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