Deutsche Revolutionäre im Baselbieter Exil
Im Schweizer Konflikt um den Sonderbund 1847 lag ein zündender Funke für die Deutschen. Den Schweizer Freiheitskämpfern widmeten sie in ihren Botschaften an die Tagsatzung das schönste Lob. An die 50 Glückwunschbotschaften erreichten die Schweiz. Jene aus Mannheim vom 9. November 1847 etwa bezeichnete die Schweiz als Bollwerk der Freiheit. Weshalb sollte Ähnliches in den deutschen Fürstenstaaten nicht auch gelingen? Die Revolutionsversuche auf deutschem Boden von 1848 und 1849 scheiterten jedoch allesamt. Friedrich Hecker floh Ende April 1848 nach dem Gefecht auf der Scheideck zwischen Kandern und Steinen nach Muttenz. Ihm, immerhin Anführer eines gesetzwidrigen, bewaffneten Aufstandes, bot niemand geringerer als der Baselbieter Regierungsrat Johannes Mesmer in seinem Wirtshaus zum Schlüssel Aufenthalt. Lange nicht alle Flüchtlinge jedoch waren so prominent und populär. Wer keine Verbindungen hatte, wer keinen Beschützer fand, wer keinen mit Reichtum gesegneten deutschen Gesinnungsfreund ausfindig machen konnte, der seine Schulden bezahlte, für den wurde es schwer. Ein eigens dafür berufener eidgenössischer Flüchtlingskommissär wurde in die Nordwestschweiz geschickt. Er sollte dafür sorgen, dass die Flüchtlinge von der Nähe der Grenze ins Landesinnere, hinter die Jurahöhen kämen. So erhoffte man sich Ruhe. Wer am zweiten Badischen Aufstand teilgenommen hatte, wurde ausgewiesen. 180 geflohene Revolutionäre bekam allein der Kanton Basel-Landschaft zu packen und schob sie ab.