Rundgang

Revolutionsjahr 1848

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Machtspiele der politischen Eliten

1854 kam es wegen der umstrittenen Eisenbahngeschäfte zum politischen Umbruch in der Baselbieter Regierung. Die Gefolgsmänner der Bewegungs-Partei ersetzten jene der Ordnungs-Partei. Die Änderung dauerte nur drei Jahre und blieb in dieser Form ein Zwischenspiel. Weil die neue Regierung aber nichts erreichte, handelte sie sich den Übernamen «Chnorzer» ein. Schon bei den Wahlen 1857 wurden die «Chnorzer» wieder verdrängt. An die Macht gelangten erneut zwei Funktionäre der Centralbahn, Jakob Adam und Daniel Bider. Bei den Wahlen von 1860 kam die herrschende Ordnungs-Partei damit noch einmal über die Runden. Aber 1861 begingen die Eliten erneut einen grossen Misstritt. Im Basler Grossen Rat war ein Antrag gutgeheissen worden, der auf die Wiedervereinigung der beiden Halbkantone abzielte. In Liestal verabschiedeten darauf Regierungs- und Landrat praktisch einstimmig den so genannten Niemals-Beschluss: «dass der Kanton Basel-Landschaft zu einer Wiedervereinigung mit Basel-Stadt niemals Hand bieten wird».⁽¹⁾ Damit stiessen sie aber die Basel freundlich gesinnten Gemeinden im eigenen Kanton vor den Kopf. Zudem hiess es, die Landräte seien unter Druck gesetzt worden. Man ahnte, dass die politischen Vertreter vor allem aus Furcht vor dem Verlust der eigenen Machtfülle den Niemals-Beschluss so einmütig unterstützten. Der Zorn auf die führenden Ordnungsleute steigerte sich wieder, aber noch war keiner da, der ihn öffentlich wirksam zum Ausdruck bringen konnte.