Ergänzender Artikel zu:
Judenfeindschaft

Keine Pogrome

In den Baselbieter Dörfern gab es im 19. Jahrhundert auch Kreise, die jüdischen Händlern freundlich begegneten. Hierzu zählten vor allem die Wirte, welche aus deren Aufenthalt Profit schlagen konnten. Neben der allgemein antijüdischen Stimmung spielte die notorische Feindschaft des Baselbiets gegen Frankreich eine Rolle. Von Frankreich, welches sich für die jüdischen Familien verwendete, wollte man sich das eigene Verhalten gegenüber den jüdischen Händlern nicht diktieren lassen. Etwas abgeschwächt galt diese Haltung auch für das Baselbieter Verhältnis zur eidgenössischen Tagsatzung. Weiter spielte zudem der Machtkampf zwischen den Gemeinden und dem Kanton eine Rolle. Basel-Landschaft gehörte unzweifelhaft zu jenen Kantonen, welche jüdischen Menschen äusserst restriktiv gegenübertraten. Dennoch waren gewaltsame Ausschreitungen gegen jüdische Händler selten. Angesichts der im 19. Jahrhundert weit verbreiteten Gewalt gegen Jüdinnen und Juden sowohl in den deutschen Staaten als auch im Elsass ist diese Tatsache erwähnenswert. Die Schweiz und mit ihr Baselland boten zweifellos ein Bild der Sicherheit. Die wenigen Juden, welche in der Schweiz lebten, waren verhältnismässig sicher. Als dann endlich Ende der 1860er-und zu Beginn der 1870er-Jahre der jüdischen Niederlassung nichts mehr im Wege stand, wurden das Schächtverbot sowie das Gesetz über die Sonntagsruhe von 1892 auf der politischen Bühne erregt diskutiert. Vor allem Letzteres war dazu angetan, den jüdischen Händlern die Geschäftsgrundlage zu entziehen.

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