Bürgerliches Baselbiet
Die politischen Gewichte im Kanton Basel-Landschaft verschoben sich während des 20. Jahrhunderts nicht stark. Die Linke konnte zwischen 1920 und 1999 immer rund einen Drittel der Landratssitze erobern, während die Mittelparteien und die bürgerliche Seite etwa zwei Drittel der Sitze inne hatten. Markanter als die Verschiebungen zwischen den Lagern waren die Veränderungen, welche sich innerhalb der Parteigruppen ergaben. Dazu zählt die Aufsplitterung der freisinnigen Vormachtstellung im bürgerlichen Lager. 1920 teilten die Freisinnigen die bürgerlichen Sitze ausschliesslich mit der Katholischen Volkspartei. Schon 1923 und 1926 aber traten mit den Mittelparteien und den Bauern zunehmend stärkere Konkurrenten auf. Während die Mittelparteien auch im linken Lager Stimmen holten und nach dem Zweiten Weltkrieg an Kraft verloren, blieb die Konkurrenz der Bauern bestehen. Als Schweizerische Volkspartei gelang es der ehemaligen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei, eine neue Klientel zu mobilisieren und sich zu stärken. Zwei Phasen kennzeichneten die parteipolitische Entwicklung im Kanton Basel-Landschaft im 20. Jahrhundert. Die Zwischenkriegszeit war zunächst geprägt von einer starken Polarisierung zwischen dem linken und rechten Lager. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Phase des wirtschaftlichen Wachstums, spielte sich die Konkordanzpolitik ein. Für die Mittelparteien blieb immer weniger Raum. Dafür aber entstanden am linken und rechten Rand des politischen Spektrums Wählerpotenziale.