Ergänzender Artikel zu:
Politik mit Waffengewalt

DDT

1939 fand der promovierte Chemiker Paul Müller heraus, dass der Wirkstoff Dichlor-Diphenyl-Trichloräthan (DDT) für Insekten hochgiftig war und lange wirkte, Warmblüter aber verschonte. DDT war die 350. Substanz, die Müller auf ihre Eignung als Insektenvernichtungsmittel getestet hatte. DDT wirkte gegen Kartoffelkäfer, Maikäfer, Motten, Malaria-Mücken und anderes Ungeziefer. Es entwickelte sich zum Verkaufsschlager der Firma J. R. Geigy A.G., für die Paul Müller seit 1925 arbeitete. Ihm selbst verschaffte seine Entdeckung Weltruhm und 1948 erhielt er den Nobelpreis für Medizin. Bis in die 1960er-Jahre hielt der Siegeszug von DDT an. Doch dann zeigten sich die Kehrseiten der Medaille: Erstens entwickelten sich Ungezieferstämme, die gegen das Mittel resistent waren. Zweitens stellte sich heraus, dass sich das Gift nur sehr langsam abbaute und sich mit der Zeit über die Nahrungskette bei Tier und Mensch anreicherte. Drittens schliesslich kam das Insektenvernichtungsmittel in Verdacht, auch auf Warmblüter und Menschen schädlich zu wirken. In den Industrieländern galt DDT fortan als gefährliches Umweltgift. Weil die inzwischen entwickelten Ersatzstoffe teuer waren, kam DDT in den Ländern der Dritten Welt auch später noch zum Einsatz. Der in Oberwil wohnhafte Paul Müller erlebte den Niedergang seiner einst hochgepriesenen Entdeckung nicht mehr. Im Alter von 66 Jahren starb er 1965, vier Jahre nach seiner Pensionierung.

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