Rundgang

Identitätsfragen

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Vereinslandschaft

Die Vereinslandschaft war am Ende des 20. Jahrhunderts deutlich dichter und vielfältiger als zu Beginn des Jahrhunderts. Allein in der Kleinstadt Laufen mit rund 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern gab es nach einem Verzeichnis der Gemeindeverwaltung 1998 insgesamt 75 Vereine. Kamen 1912 im ganzen Kanton rund 141 Personen auf einen Verein, so waren es 1998 in Laufen weniger als die Hälfte. Im Verhältnis zur Bevölkerung hatte sich die Zahl der Vereine somit mehr als verdoppelt. Parallel dazu hatten sich aber auch deutliche Verschiebungen in der Zusammensetzung ergeben. Die zu Beginn wichtigen Schützen- und Militärvereine, Chöre und Musikgesellschaften stellten am Ende des 20. Jahrhunderts noch einen Drittel aller Organisationen. Die ehemals ebenfalls zentralen landwirtschaftlichen Vereine tauchten nicht mehr im Verzeichnis auf. Zur wichtigsten Gruppe hatten sich in der Zwischen- und Nachkriegszeit die Sportvereine entwickelt. Wo die alten Turnvereine den neuen Sportarten keine Heimat bieten mochten, entstanden neue Zusammenschlüsse, wie zum Beispiel der Wasserfahrverein Muttenz, der Tennis-Club Liestal, der Fussballclub Gelterkinden oder der Sportclub Liestal. Die Sportvereine machten 1998 in Laufen über einen Viertel aller Vereine aus. Die zweitgrösste Gruppe bildeten die Organisationen, welche sich Freizeitbeschäftigungen wie dem Briefmarkensammeln, dem Züchten von Bienen oder dem Fischen widmeten.

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Ergänzende Texte zum Thema
Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Kultur, Rundgang: Identitätsfragen
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band sechs, Liestal:Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Der Kanton als Heimat, S. 227-242).
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