Ergänzender Artikel zu:
Die zweite Laufentalabstimmung 1989

Stadtflucht

In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann eine zweite Phase der Agglomerationsbildung. Nun bezog die Agglomeration auch abgelegenere Dörfer der Region Basel ein. Auch diese Gemeinden waren in erster Linie Wohnort von Pendlerinnen und Pendlern und verfügten über wenige eigene Arbeitsplätze. Man könnte sie folglich als Schlafgemeinden bezeichnen, in Anlehnung an die Schlafstädte genannten Wachstumsgemeinden der ersten Phase der Agglomerationsbildung. Dieser zweite Schub vollzog sich im Gegensatz zum ersten als Bewegung vom Zentrum an den Rand. Die Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort vergrösserte sich wieder, liess sich aber mit dem Auto oder dank guten Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehrsmittel rasch und bequem überwinden. Der zweite Agglomerationsschub setzte einen massiv gestiegenen Mobilitätsgrad voraus und produzierte ihn gleichzeitig auch. Zudem war er an ein vergleichsweise hohes Einkommen gebunden, weil weder der Bau eines Eigenheims im Grünen noch die Mobilität billig war. Allerdings setzte der serienmässige Eigenheimbau die Latte in diesem Zusammenhang inzwischen deutlich niedriger: Industriell hergestellte Einfamilien- und Reihenhäuser an wenig bevorzugten Wohnlagen erlaubten auch weniger bemittelten Familien, sich den Wunsch nach einem eigenen Haus zu erfüllen.

Zum Thema

Abstimmungsplakat, 1989

Video Clip - Die Wurzeln des Baselbieterlieds

 
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