Ergänzender Artikel zu:
Die erste Laufentalabstimmung 1983

Saisonniers in Industriegemeinden

Der Wachstumsboom der 1950er- und 1960er- Jahre zog im grossen Ausmasse Arbeitskräfte aus dem Ausland an. Bis 1970 erreichte der Ausländeranteil einen Spitzenwert von fast 19 Prozent. In breiten Kreisen sprach man jetzt von Überfremdung. Unter dem politischen Druck verschiedener politischer Vorstösse, am bekanntesten sind wohl die beiden Schwarzenbach-Initiativen, erliess der Bundesrat 1970 eine Verordnung zur Kontingentierung der Ausländerbestände. Damit wurden jährliche Höchstzahlen für Saisonbewilligungen und erstmalige Jahresbewilligungen festgelegt. Mit dieser Massnahme reduzierte sich vorerst die Zuwanderung. In der Wirtschaftskrise nach 1974 mussten zusätzlich viele ausländische Arbeitskräfte das Land verlassen. 1980 wohnten rund 15000 Ausländerinnen und Ausländer weniger im Kanton als zehn Jahre zuvor. Ihr Anteil an der Kantonsbevölkerung lag jetzt noch bei etwa 14 Prozent. Der erneute Anstieg auf 17 Prozent im Jahre 1997 spiegelt einerseits das konjunkturelle Zwischenhoch der späteren 1980er-Jahre. Ein Teil davon ist aber auch durch den verstärkten Familiennachzug seit Ende der 1980er-Jahre zu erklären. Am höchsten lag der Ausländeranteil im Bezirk Liestal und seinen Industriegemeinden mit einem Höchstwert von 23 Prozent in den Jahren 1970 und 1997. Der Bezirk Arlesheim hingegen lag etwa beim kantonalen Durchschnitt. Und deutlich, wenn auch unter dem Durchschnitt, waren die beiden oberen Bezirke Sissach und Waldenburg von der ausländischen Zuwanderung ebenfalls betroffen.

Zum Thema

Laufental-Vertrag, 1983

Video Clip - Die Wurzeln des Baselbieterlieds

 
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