Ergänzender Artikel zu:
Die Laufental-Frage

Kirchenkampf im Berner Jura

Aktenkundig ist der aktive Widerstand der Laufentalerinnen und Laufentaler im 19. Jahrhundert, wenn es um konfessionelle Fragen ging. Der mehrheitlich katholische Berner Jura blieb nämlich auch nach 1831, als der mehrheitlich reformierte Kanton Bern eine neue, liberale Verfassung erhalten hatte, ein unruhiges Pflaster, nicht zuletzt weil sich hier politische Fragen und kirchlich-religiöse Probleme überlagerten. Besonders die Frage des Verhältnisses von Staat und Kirche wühlte die Bevölkerung auf. Im Vordergrund standen im Gefolge der so genannten Badener Artikel von 1834 die Regelungen zur Zivilheirat, zu den gemischten Ehen und zur Reduktion der kirchlichen Festtage. Mit den Badener Artikeln wollten die regenerierten Kantone, darunter auch Bern und Baselland, die Beziehungen zwischen Staat und Kirche in liberalem Sinn mit Vorrang des Staates regeln, was auf katholischer Seite sofort auf Ablehnung stiess. Wiederum wurden im Jura Freiheitsbäume errichtet und Trennungsprojekte erwogen. Mottos wie «Katholisch leben, oder sterben! – Tod den Hugenotten! – Los von Bern!» machten die Runde. Mit einer militärischen Besetzung beendete die kantonale Regierung den Protest. Die Überlagerung politischer und konfessioneller Fragen sollte die Entwicklung im Jura auch in Zukunft prägen.

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