Ergänzender Artikel zu:
Vereinslandschaft

Fremd sein

Sritharan Thiyagarajah kam 1967 in Navatkuly bei Jaffna im Norden der Insel Sri Lanka zur Welt. Der Bürgerkrieg zwischen der tamilischen Untergrundarmee und den Regierungstruppen Sri Lankas trieb ihn zur Flucht. 1987 kam er als Asylbewerber in die Schweiz. 1990 zog er nach Laufen. Er arbeitete in verschiedenen Restaurants und ein Jahr in der Fabrik. Später beauftragte ihn die Gemeinde Laufen mit Betreuungs- und Übersetzungsaufgaben. Nach seiner Heirat mit einer Schweizerin und der Geburt einer Tochter war er vorwiegend Hausmann. Als Sritharan Thiyagarajah auf seiner Flucht in die Schweiz gelangte, fühlte er sich fremd. Zunächst sei es die Sprache gewesen, die ihm Schwierigkeiten bereitete. Mit der Zeit fielen Sritharan Thiyagarajah zahlreiche kulturelle Unterschiede zwischen der Schweiz und Sri Lanka auf. So wunderte er sich zum Beispiel darüber, dass junge Schweizerinnen und Schweizer ihre Ehepartner aus freien Stücken wählen können. In seiner Heimat bestimmten die Eltern über die Partner ihrer Söhne und Töchter. Scheidungen seien denn auch eine grosse Ausnahme. Sritharan Thiyagarajah vermisste die engen Kontakte zu seiner Sippe. Er schätzte aber, dass er hier ohne deren Einfluss arbeiten und finanziell selbständig sein könne. Insgesamt empfand Sritharan Thiyagarajah das Leben in der Schweiz als kompliziert. Wirklich wohl fühlte er sich nicht. Er hatte sich aber an das neue Leben gewöhnt und er tröstete sich damit, dass er inzwischen auch in Sri Lanka ein Fremder wäre.

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