Ergänzender Artikel zu:
Vielfalt

Arme und Reiche

Im agrarischen Lebenszusammenhang unterschieden sich arme und reiche Leute vor allem nach dem Grundbesitz. Arm war in erster Linie, wer kein Land besass. Doch war, wer nur wenig Boden sein Eigen nannte, noch nicht wohlhabend. Immerhin aber konnte er sich im besten Fall das Notwendigste selbst erwirtschaften. Mit dem Anteil am Bürgergut und gelegentlicher Taglöhnerei mochte es zu einem bescheidenen Lebensunterhalt ausreichen. Wohlhabender war, wer etwas mehr Land besass und zudem über ein Ochsen- oder Pferdegespann verfügte. Solche so genannten Vollbauern konnten einen gewissen Anteil ihres landwirtschaftlichen Ertrags auf dem Markt absetzen. Zudem waren sie in der Lage, in arbeitsintensiven Phasen Tauner, die auf ihre Zugdienste angewiesen waren, zur Mitarbeit heranzuziehen. Ihnen vergleichbar waren jene Handwerker, die etwas Land und vor allem wertvolles Sachkapital wie Werkstätten, Werkzeuge und Vorräte ihr Eigen nannten. Mit der Bedeutung, welche die Geldwirtschaft sowie die Industrie gewannen, verloren Boden und Zugtiere an Wichtigkeit. Ein ausreichendes Auskommen konnte auch finden, wer Arbeit hatte und über den Lohn zu Bargeld kam. Dies galt zum Beispiel für jene Posamenterinnen und Posamenter, die ausschliesslich vom Weben lebten und nicht nebenbei noch etwas Land bewirtschafteten.

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