Ergänzender Artikel zu:
Vielfalt

Vermögende und «Working Poor»

Das Aufkommen der Fabriken verbesserte die Erwerbschancen der landlosen Schicht und liess diese anwachsen. Mehr und mehr traten nun Konsumentinnen und Konsumenten auf, die kein Land besassen und sich auf dem Markt und gegen Geld mit dem Lebensnotwendigen eindeckten. Damit verlor der Boden an wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Arme und Reiche schieden sich immer weniger nach dem Landbesitz und immer stärker nach der Höhe des Einkommens oder des Vermögens. Ende des 20. Jahrhunderts ist in erster Linie arm, wer wie die Arbeitslosen kein Einkommen erzielt oder wer wie die so genannten Working poor eine Tätigkeit ausübt, die schlecht entlöhnt ist. Einen Eindruck von der Einkommens- und Vermögensverteilung vermittelt die Steuerstatistik. 1923 verdiente die ärmere Hälfte der Steuerpflichtigen gut einen Viertel des gesamten steuerbaren Einkommens.(1) Die wohlhabendere Hälfte der Steuerpflichtigen versteuerte dagegen mit knapp 75 Prozent den grösseren Rest des Gesamteinkommens. 1994 waren die Unterschiede noch etwas ausgeprägter. Die wohlhabendere Hälfte der Steuerpflichtigen versteuerte jetzt rund 80 Prozent des insgesamt verdienten Einkommens.(2)

(1) Vorlage für die kantonale Volksabstimmung vom 31. Januar 1926

(2) Statistisches Jahrbuch Baselland 1997, S. 184-185

 

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