Ergänzender Artikel zu:
Autoritäre Erziehung

Zwischen Fabrik und Haushalt

Für die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit SAFFA, welche 1928 in Bern stattfand, wurde in den beiden Basel unter werktätigen Frauen eine Umfrage durchgeführt. Ihr Ergebnis lautete: «Ungefähr ein Viertel aller Arbeiterinnen in den Fabriken ist verheiratet. Die verheiratete Fabrikarbeiterin aber ist genötigt, zwei Berufe gleichzeitig auszuüben. Sie muss in der Fabrik 48 Stunden, oft sogar 52 Stunden in der Woche arbeiten; und daneben führt sie den Haushalt, daneben hat sie ihre Pflichten als Gattin und oft auch als Mutter zu erfüllen. Wer aber kann gleichzeitig zwei Berufe ausüben? Wer bringt es fertig, gleichzeitig eine tüchtige, zuverlässige, arbeitsfrohe Arbeiterin an Maschine oder Packtisch zu sein, daneben noch einen Haushalt sorgfältig, sauber, sparsam zu führen und dem Manne Lebensgefährtin, den Kindern Mutter zu sein? Das kann wohl nur eine gesunde, kräftige, geistig bewegliche Frau, die über ein aussergewöhnliches Mass von Spannkraft und Arbeitsfreudigkeit verfügt; eine Frau, die vor und nach der Fabrikarbeit des Tages die Hausarbeit aufnimmt, als eigene Herrin alles wohl überlegend, flink wirtschaftet bis zum späten Abend, und am Sonntag noch Zeit findet zur Erholung und inneren Sammlung.»(1)

(1) Marietta Linder: Die Fabrikarbeiterin als Hausfrau und Mutter, Basel 1928, S. 3-11

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