Ergänzender Artikel zu:
Die Akteure der Kantonstrennung von 1830-1833

Vom Salz zur chemischen Industrie

Die Nähe zum Salzvorkommen in Muttenz war ausschlaggebend, dass Stephan Gutzwiller 1844 in Pratteln die erste chemische Fabrik bauen liess. Er setzte sich gegen den Widerstand der Gemeinde Pratteln, auf deren Gebiet die Fabrik zu liegen kam, durch. Der Einspruch der Pratteler, die für die Äcker und Obstbäume fürchteten, galt nichts. Doch die Fabrik begann erst nach etlichen Jahren und einigen Besitzerwechseln zu florieren. Seit 1890 heisst sie ‹Chemische Fabrik Schweizerhall›. Erst der Bahnanschluss machte Schweizerhalle mit seiner Nähe zum Salz allmählich zu einem idealen Industriestandort. In erster Linie Produktionsbetriebe, welche das Salz zur Herstellung etwa von Kunstdüngern und Kunstfarben benötigten, siedelten sich an. Die Säurefabrik entstand 1917. Ihre Gründung war von verschiedenen Chemiefirmen ausgegangen, da diese durch den Ersten Weltkrieg Schwierigkeiten mit dem Import von Rohstoffen bekommen hatten. Die Säurefabrik war bis 1935 in einer Dauerkrise; erst die Konjunktur der Vorkriegs- und Kriegsjahre brachte sie zur Expansion. Überhaupt ist die heute das Gebiet von Schweizerhalle prägende chemische Industrie vergleichsweise späten Datums. Die Firma Geigy eröffnete 1938 ihr Werk in Schweizerhalle, Sandoz folgte erst 1950.

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