Ergänzender Artikel zu:
Die Akteure der Demokratiebewegung in den 1850er- und 1860er-Jahren

Der Schwung ging verloren

Im Baselbieter Schulwesen herrschte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neben dem Optimismus des Aufbruchs immer auch eine Enge des Horizontes vor, die von weiter gehenden Bildungsreformen nichts wissen wollte. Der anfängliche Schwung ging rasch verloren. Manch ein parlamentarischer Vetreter des Volkes fürchtete sich vor dessen Bildung und fand, im Grunde genommen sei mit der repräsentativen Verfassung doch für das Wohl aller gesorgt. Alles andere koste zu viel. Aus der Uneinigkeit der Bildungsbefürworter lässt sich auch der Erfolg der Vetobewegung gegen das erste Schulgesetz des Kantons von 1835 erklären. Die Gegner des Schulgesetzes wollten nicht weniger, sondern mehr Schule, aber unter anderen Verhältnissen. Ihr Protest richtete sich hauptsächlich gegen die Rolle der Pfarrer im Schulwesen. Auch die Entlöhnung des Schulinspektors geriet ins Kreuzfeuer ihrer Kritik. Die Befürworter hingegen sahen den Grundsatz der Gleichheit schwinden, wenn nur vier Bezirksschulen eingerichtet würden. In der Zeit der Demokratischen Bewegung des Christoph Rolle von 1863 und nachher konsolidierte sich dann die Schulpolitik. Neues war nicht mehr möglich, ja schon das Bewahren des Erreichten benötigte enorme Kraft. Die Lehrer waren stets zu Neuem bereit, aber die Regierungsräte und der Landrat bremsten.

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