Die Akteure der Demokratiebewegung in den 1850er- und 1860er-Jahren
Revolution auf Papier
1834 gründete der Appenzeller Johann Ulrich Walser die Zeitung ‹Der freie Baselbieter›. Aus ihm ging dann das ‹Basellandschaftliche Volksblatt› hervor, das bedeutendste Instrument der Opposition.(1) Seine Maxime war die fundamentale Opposition gegen das so genannte Neuherrentum, das sich Walsers Ansicht nach unter der Herrschaft von Stephan Gutzwiller im Kanton immer breiter machte. Johann Ulrich Walser war eine der schillerndsten Figuren, die in diesem jungen Kanton Basel-Landschaft wirkten. Er war Appenzeller und seit 1833 Pfarrer in Liestal. Stephan Gutzwiller hatte ihn geholt. Aber Walser wurde seinem Förderer untreu. Er bevorzugte die direkte Demokratie gegenüber der repräsentativen und lief zur Bewegung von Gutzwillers Gegenspieler Emil Remigius Frey über. Als Redaktor des ‹Basellandschaftlichen Volksblattes› opponierte er wortreich und polemisch gegen den Clan rund um Gutzwiller und wurde in der Folge 1837 als Pfarrer abgewählt. Als Druckereiinhaber machte sich Walser einen Namen im Revolutionsjahr 1848. Er war eine der Schweizer Anlaufstellen für jene deutschen Flüchtlinge war, die eine Broschüre, ein Flugblatt oder ein Pamphlet drucken wollten. 1851 sass er als Vertreter der Bewegungs-Partei im Landrat.
(1) Baselland unterwegs, 150 Jahre Kanton Basel-Landschaft, Liestal 1982, S. 94
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