Ergänzender Artikel zu:
Elektrifizierung und Selbsthilfe

Siedlungsverdichtung

Politische und ökonomische Interessen führten im Mittelalter zum Verlassen der Siedlungen Bettenach bei Lausen und Munzach bei Liestal. Archäologische Grabungen konnten nachweisen, dass Bettenach seit römischer Zeit bis um 1200 bestand. Die Wüstung dieses Dorfes und des ebenfalls seit römischer Zeit bestehenden Munzach etwa zur selben Zeit standen wohl in Zusammenhang mit der Erhebung Liestals zur Stadt.(1) Die Wüstungen der einstigen Siedlungen Hendschikon, Werdlingen, Loglingen und Wohlwingen vor dem 14. Jahrhundert waren das Ergebnis einer Siedlungskonzentration in einem neuen Dorf: Es entstand nicht nur eine neue Siedlungsform, das Dorf Rothenfluh anstelle der genannten Weilersiedlungen, sondern mit dem Zusammenführen der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Zelgen auch eine andere Wirtschaftsform.(2) Aus heutiger Sicht, die den Kulturlandverlust und die Zersiedelung vor Augen hat, kann dieser Siedlungsverdichtung auch der haushälterische Umgang mit Boden zugute gehalten werden.

(1) Jürg Tauber: Lausen-Bettenach – ein Sonderfall, in: Tatort Vergangenheit, Liestal 1998, S. 240

(2) Dorothee Rippmann: Bauern und Herren. Rothenfluh im Mittelalter. Ein Beitrag zur Geschichte der ländlichen Gesellschaft im Mittelalter, Liestal 1996, S. 18f.

 

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