Ergänzender Artikel zu:
Die ersten Seidenbandfabriken

Zucht und Anstand

«Miir häi im Vatter grüüseli müese folge» oder «miir häi gwüsst, dass mer e Vatter häi», erinnerten sich Baselbieter und Baselbieterinnen im 20. Jahrhundert an ihre Kindheit.(1) Die hohen moralischen Anforderungen brachte zum Beispiel John Schneider, Pfarrer in Oltingen und Sissach, 1915 in seinem ‹Konfirmandenbuch› zum Ausdruck. Dort verlangt er von den jungen Männern und Frauen, sie sollten im «Denken, Reden und Tun» anständig sein. Schneider sah vor allem im Alkohol sowie in der Gesellschaft schlechter Kameraden eine Gefahr für die jungen Menschen. Wer in ihren Bann geriet, führe «schlüpfrige Reden», phantasiere «unanständige Bilder» und streiche Mädchen oder jungen Burschen nach. Wo die «sittlichen Kräfte» dem «Trieb» und den «Leidenschaften» wichen, mahnte Schneider, drohten «Unsittlichkeit» und «geschlechtliche Ausschweifungen».(2)

(1) Eduard Strübin: Kinderleben im alten Baselbiet, Liestal 1998, S. 113

(2) John Schneider: Mein Christentum, Liestal 1915, S. 91-92

 

Zum Thema

Der Posamenterstreifen, 1905

Heimweberei in Anwil, 1965-1978

 
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