Ergänzender Artikel zu:
Heimarbeit neben Fabrikarbeit

Wilhelm Balmer

In der Biografie von Wilhelm Balmer-Vieillard wird einiges erkennbar von der Eigenart des Baselbieter Kunstschaffens.(1) Wilhelm Balmer wurde 1865 in einer etablierten Lausener Familie geboren. Vater Johann Jakob Balmer-Rinck profilierte sich als Architekt und Physiker. Daneben schrieb er auch Musikkritiken und spielte Violine. So verkörperte Vater Balmer den Typus des musisch interessierten Bürgers, wie er sich im 19. Jahrhundert auszubilden begann. Sein Sohn Wilhelm wuchs zwar im elterlichen Haushalt zu Basel auf, hatte aber in seiner Jugendzeit sehr enge Beziehungen zu Lausen. Oft besuchte er dort seinen Onkel Friedrich Balmer: Dieser war ursprünglich Dekorationsmaler, hatte sich dann aber in München und Stuttgart zum Kunstmaler weitergebildet. Auch der junge Wilhelm Balmer zeigte sich früh begabt. Nach dem Willen des Vaters sollte er zwar einen Beruf erlernen und Architektur studieren. Doch Wilhelm Balmer setzte sich durch und durfte an die Akademie nach München gehen. Bald machte er sich einen Namen als gefragter Porträtist. In der Basler Sektion der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten, war er sozusagen der Führer seiner Generation. Er vertrat den Stil der Münchner Schule, wo Historien- und Genremalerei hoch im Kurs standen. Wie viele Basler Künstler der Jahrhundertwende distanzierte er sich heftig von der modernen Malerei eines Ferdinand Hodler und verfocht den idealistisch-klassizistischen Stil Arnold Böcklins.

(1) Hildegard Gantner-Schlee: Wilhelm Balmer, Vater (1837-1907), Maler – Wilhelm Balmer, Sohn (1872-1943), Maler und Keramiker, in: Baselbieter Heimatblätter 56, 1991, Nr. 4, S. 105-140

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