Elektrifizierung und Selbsthilfe
100 Kinder pro Klasse
Die Basler Schulordnung von 1766 ist ein Beispiel, dass von den aufklärerischen Geistern die öffentliche Schule als Werkstatt begriffen wurde, um Menschen zu veredeln und und den öffentlichen Wohlstand eines Landes zu erhöhen. Von den Menschen auf der Landschaft war da freilich noch wenig die Rede. Im frühen 19. Jahrhundert besuchten gerade etwas mehr als ein Dutzend Landschäftler die höheren Schulen in der Stadt Basel. Auf dem Land gab es kaum Schulen, die mehr waren als vom Pfarrer organisierte Zirkel des Nachbetens. Pfarrherren wie Sebastian Spörlin, Niklaus Iselin, Carl Ulrich Stückelberger oder Markus Lutz hingegen förderten die bessere Bildung auf der Landschaft. Der erste Versuch dauerte aber nur zwei Jahre. 1802 eröffnet, musste die Realschule Liestal schon 1804 wieder geschlossen werden.(1) Den nächsten Anlauf für mehr schulische Ausbildung auf der Basler Landschaft unternahm der Basler Staatsmann Peter Ochs. Von ihm stammte 1808 die erste Schulordnung für die Landschaft. In Sissach wurde im selben Jahr ein Lehrerseminar eröffnet, aber bereits 1813 wieder geschlossen, bevor es in Muttenz 1814 erneut ins Leben gerufen wurde. Es gab keine richtigen Schulhäuser, sondern lediglich Schulstuben. Von Lehrer Rudin in Lauwil heisst es, er habe bei seiner Prüfung nur gerade seinen eigenen sowie den Namen der Gemeinde und das Datum schreiben müssen, um – noch vor seiner eigenen Konfirmation – als Lehrer tätig zu sein.(2) Man muss sich auch die Grössenverhältnisse vor Augen halten. 1839 umfasste eine Klasse an die 100 Kinder.
(1) Ernst Martin: Johann Heinrich Pestalozzi und die alte Landschaft Basel, Liestal 1986, S. 133
(2) Markus Locher: Den Verstand von unten wirken lassen. Schule im Kanton Baselland 1830-1863, Liestal 1985, S. 91