Heimarbeit neben Fabrikarbeit
Blutige Bilanz
Zusammen mit dem Unglück von Müchenstein am 14. Juni 1891, bei welchem ein vollbesetzter Personenzug auf der Fahrt von Basel nach Münchenstein zum Bezirksgesangsfest in die Birs stürzte und 73 Menschen mitten aus der Fröhlichkeit des Sonntagsausflugs in den Tod gerissen wurden, war das Hauensteinunglück vom 28. Mai 1857 eine der grössten Katastrophen der Schweizer Eisenbahn überhaupt. Ein kleiner Funke aus dem Kamin der Schmiede genügte, um einen ganzen Schacht in Brand zu stecken und so zum Einsturz zu bringen. Für die Unternehmerseite bedeutete das grauenvolle Vorkommnis nichts als die Verkettung unglücklicher Umstände, nichts als einen tragischen Einzelfall auf dem pionierhaften Weg des Fortschritts. Dabei liessen sich allein beim Bau der Linie von Sissach nach Olten 1855-1858 38 Unfälle zählen, die Bagatellen und die Krankheitsfälle nicht einmal mitgezählt. Ein strafbares Verschulden eines Einzelnen wurde in der richterlichen Untersuchung des Unglücks im Hauenstein-Tunnel nicht festgestellt. Am 18. Juni 1857 nahm man die Bauarbeiten wieder auf; am 31. Oktober 1857 wurde der Tunneldurchstich gefeiert und am 1. Mai 1858 die Linie Basel—Olten feierlich eingeweiht.