Ergänzender Artikel zu:
Eine Tradition stirbt aus

Vom Ackerbau zur Milchwirtschaft

Die Milch- und Viehwirtschaft gewann enorm an Bedeutung, zunächst im oberen Kantonsteil, mit der Zeit aber auch im übrigen Baselbiet. Gesetze wie jene über die Prämierung der Pferdezucht (1841) und der Viehzucht (1842) waren beredter Ausdruck dieses Wandels. In den späten 1850er-Jahren setzte vor allem im oberen Kantonsteil, so etwa in Reigoldswil, Bretzwil, Ziefen und Wenslingen, die Gründung von Käserei- und Milchgenossenschaften ein. Der Getreideanbau ging etwa seit den 1830er-Jahren spürbar zurück. Weiterhin der kollektiven Verwendung unterworfen blieben die Weiden und der Wald. Nach der Kantonstrennung von 1833 gingen die Wälder mehrheitlich an die Gemeinden, dann zunehmend an die Bürgergemeinden über, welche sie noch heute zum grossen Teil besitzen und nutzen. Der Übergang von der kollektiven Dreizelgen- zur individuellen Fruchtwechselwirtschaft brachte auch ein effizienteres Wirtschaften mit sich. Die Stallhaltung machte es möglich, den tierischen Dünger wirksamer einzusetzen. Darüber hinaus erschloss der Anbau neuer Nutzpflanzen wie Klee und Kartoffel der Landwirtschaft neue Möglichkeiten. Die erhöhte Produktion und Produktivität beruhte jedoch nach wie vor auf dem, was die Region an Rohstoffen bereit hielt und was die regionale Witterung daraus wachsen und reifen liess.

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Seidenbandweberei, 1984

 
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