Ergänzender Artikel zu:
Leben vom Weben

Von der Rohseide zum Seidenfaden

Seide entsteht, wenn sich die Raupen bestimmter Schmetterlingsarten zu Kokons verpuppen. Die feinen Seidenfasern der Kokons lassen sich abspulen. Werden mehrere Kokons gemeinsam abgehaspelt, entsteht Grège oder Rohseide. Ihre einzelnen Fasern sind noch nicht verdreht, sondern halten durch den Seidenbast, eine klebrige Schicht rings um die einzelne Kokonfaser, zusammen. Das Zwirnen verdreht mehrere Rohseidefäden. Die Drehung hält den Faden zusammen, so dass er sich weiterverarbeiten lässt. Der lösliche Seidenbast kann ausgekocht, der Faden gefärbt und verwoben werden. Sowohl bei der Gewinnung der Rohseide als auch beim Zwirnen fallen kurze Seidenfaserstücke an. Auch diese Seidenrückstände lassen sich verarbeiten. Allerdings sind dazu mehrere Arbeitsgänge nötig, welche in der Schappe- oder Florettspinnerei erfolgen. Das Weben verkreuzt zwei Fadensysteme zu einer textilen Fläche oder einem Gewebe. Das Fadensystem, das in der Längsrichtung des Gewebes verläuft, ist die Kette. Rechtwinklig dazu verläuft der Schuss oder der Einschlag. Bevor das eigentliche Weben beginnen kann, müssen die beiden Fadensysteme vorbereitet sein. Für die Kette oder den Zettel rollt man Kettfäden in der gewünschten Anzahl, Länge und Farbe auf Spulen. Für den Schuss oder Einschlag wickelt man Faden auf kleinere Schussspulen, welche in die Schifflein der Webstühle passen. Es ist das Webschifflein, welches beim Weben den Schussfaden zwischen den Kettfäden hindurchführt. Das eigentliche Weben erfolgt am Webstuhl.

Zum Thema
 
.hausformat | Webdesign, Typo3, 3D Animation, Video, Game, Print