Heimarbeit neben Fabrikarbeit
Aufschwung der Seidenbandweberei
Anfänglich woben die Heimposamenter der Landschaft auf einfachen Webstühlen. Um 1670 kamen die Kunststühle auf, welche es erlaubten, gleichzeitig bis zu 16 Bänder zu weben. Mit dieser technischen Neuerung errangen die Basler Verlage eine europäische Monopolstellung, welche ihnen einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung verschaffte. Um 1800 unterhielten sie rund 3000 Bandstühle, wobei nicht alle auf der Basler Landschaft standen. Unter den 5273 Haushaltsvorständen, welche man 1815 im Baselbiet zählte, stellten die Fabrikarbeiter, wie man die Seidenbandweber damals nannte, mit über 28 Prozent bereits die stärkste Gruppe. Allerdings war die Trennung zwischen landwirtschaftlichen Tätigkeiten einerseits, Handwerk oder Heimarbeit andererseits nicht scharf. Die meisten Handwerker und Fabrikarbeiter waren nebenher immer auch Kleinbauern. Mit ihrer Arbeit für die Basler Seidenbandverlage verbreiterten die landarmen und landlosen Kleinbauernfamilien auf der Landschaft Basel ihre Existenzbasis. Hatten sie einen Auftrag erledigt, kamen sie in den Besitz von Bargeld.