Ergänzender Artikel zu:
Preis der Hochkonjunktur

Mädchen- und Frauenturnen

Turnen war zunächst eine Sache der Männer. Die negative Einstellung zum Mädchen- und Frauenturnen, die viele Turner hatten, behinderte dessen Entwicklung sehr. Zwar war Johannes Kettiger als Schulinspektor im 19. Jahrhundert dem Mädchenturnen wohl gewogen; zwar gab es in der Person von Adolf Spiess gar einen Pionier des Frauenturnens, aber mit der Umsetzung in die Praxis haperte es. Es fehlten die Räume, und daran, dass Mädchen und Frauen draussen in der Natur turnen könnten, war aus purer Sittsamkeit nicht zu denken. Doch schon 1875, während der Bund noch ausschliesslich die männliche Jugend im Blickfeld hatte, erklärte Baselland das Turnen für Mädchen als obligatorisch. Damit gehörte Baselland unzweifelhaft zu den wenigen für die Zeit fortschrittlichen Kantonen. 1879 wurden jedoch im Baselbiet die Kompetenzen vom Kanton in die Hände der Gemeinden gelegt, und an den Primar- und Mittelschulen wurde Turnen als Pflichtfach erst 1946 eingerichtet. In den Jahren um den Ersten Weltkrieg und in jenen nach 1920 nahm das Frauenturnen im Kanton Basel-Landschaft einen regen Aufschwung. Pionierinnen waren die Liestalerinnen mit ihrer Vereinsgründung 1906, 1913 folgten die Münchensteinerinnen. Dann ging es in schneller Folge weiter: 1919 Gelterkinden, 1920 Pratteln und Binningen, 1921 Frenkendorf, 1923 Muttenz, 1926 Birsfelden.

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