Ergänzender Artikel zu:
Kapital aus der Stadt

Angst vor Kriminalität und Anarchismus

«Der Aufenthalt solcher Leute bildet nun aber für den hiesigen Kanton eine stete Gefahr und Belästigung», schrieb der basellandschaftliche Polizeidirektor Glaser 1885 an seinen städtischen Kollegen.(1) Und er fügte gleich noch an, weshalb die mobilen Handwerksgesellen, Hausierer und Gewebetreibenden aus seiner Sicht eine Gefahr bildeten: «Indem die betreffenden Individuen oft auf Raub, Unzucht und Bettel hieherkommen.» Damit nicht genug: Vor allem in den 1880er-Jahren machte ein Gespenst von sich reden, das ganz schnell mit den meist weltgewandten Handwerksgesellen in Verbindung gebracht wurde: der Anarchismus. Ausgehend von den frühkommunistischen Lehren des Schneidergesellen Wilhelm Weitling, und vor allem seit die Uhrmacher im Jura den Lehren des Michail Bakunin anhingen, bildete der Anarchismus eine vermeintlich riesige Gefahr. Freilich liess sich bei manchem Ausgewiesenen der Vorwurf der anarchistischen Umtriebe nicht erhärten.

(1) Staatsarchiv Baselland, Kantone, Baselland 1, Allgemeines und Einzelnes 1841-1934, 1885, D 212

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