Ergänzender Artikel zu:
Die Landschaftsräume des Baselbiets

Blutiger Richtungsstreit

Kurz nach der Kantonstrennung von 1833 eskalierte die umstrittene Frage der Pfarrwahl zu einer blutigen Auseinandersetzung. 1834 waren in Oberwil und in Allschwil die Pfarrstellen neu zu besetzen. In beiden Orten stellten sich Gemeindebehörden mit der Mehrheit ihrer Gemeinden gegen die von Bischof und Regierung eingesetzten Geistlichen liberaler Observanz. In Oberwil führte der Streit zum Totschlag an zwei Landjägern und schliesslich zur militärischen Besetzung der Gemeinde. Dabei verlief hier die Konfliktlinie nicht zwischen Regierung und Bischof, sondern zwischen Bischof, Regierung und einer liberalen Minderheit im Dorf auf der einen und einer konservativen Mehrheit im Dorf auf der andern Seite. Zugrunde lag der epochale Richtungsstreit zwischen einem liberalen bürgerlichen und einem traditionalen ländlichen Katholizismus.

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