Ergänzender Artikel zu:
Existenzielle Fragen

Ein Revolutionär aus Basel

Rudolf Kölner war ursprünglich Schulmeister in Basel. 1831 floh er nach einer politischen Rauferei ins Baselbiet. Dort schaffte er sich als Volksredner und Agitator einen Namen. Als der Kampf für die Unabhängigkeit zu einer militärischen Auseinandersetzung wurde, beteiligte er sich aktiv. Im Gefecht bei Pratteln 1833 wurde er verwundet. Aufgrund seiner Verdienste um die Unabhängigkeit der Landschaft ernannte ihn der junge Kanton Basel-Landschaft zum Ehrenbürger. Doch Kölner überwarf sich bald mit dessen Repräsentanten. Nach langen Jahren des Kämpfens für seine Anerkennung im Baselbiet gab Kölner zermürbt und zerknirscht auf. Am 21. November 1839 veröffentlichte er im ‹Basellandschaftlichen Volksblatt› die Gründe für seinen Weggang. Er fühle sich zu einsam – Kölner lebte auf der Landschaft von seiner Familie getrennt. Zudem sei er masslos enttäuscht über die Landschäftler, von denen er «unzählige Tag für Tag nach Basel wandern sehe, sei’s um Geschäfte zu machen, sei’s um an noblen Gesellschaften Teil zu haben». Schwer gekränkt schrieb er: «Basellandschaftliche Mäuler haben mir schon hundertmale gesagt: wir brauchen dich jetzt nicht mehr, du kannst wieder gehen, wo du herkamst. Wohlan denn, ich gehe!» Da er sich aber in der Stadt Basel ebenfalls unbeliebt machte, zog Kölner später wieder nach Liestal. Dort starb er 1877 verarmt und einsam. Kaum noch einer kannte zu dieser Zeit seine ‹Marseillaise für das freie Volk von Basel-Landschaft›: «Schön war’s die Freiheit zu erringen.»

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