Ergänzender Artikel zu:
Rationalisierung der Arbeit

Angestellte

Rund 70 Prozent der Erwerbstätigen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts Arbeiter, Angestellte und Lehrlinge. Der Anteil dieser drei Kategorien erhöhte sich bis 1990 auf nahezu 80 Prozent. Interessant ist, dass sich zwischen den einzelnen Kategorien der Lohnabhängigen grosse Verschiebungen eingestellt haben. Galten zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch zwei Drittel der Erwerbstätigen als Arbeiterinnen und Arbeiter und nur rund sieben Prozent als Angestellte, so stellten 1990 die Angestellten die Mehrheit. Der Anteil der Arbeiterinnen und Arbeiter reduzierte sich auf einen Drittel aller Erwerbstätigen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sich hinter diesen starken Verschiebungen Definitionsveränderungen verbergen. Anfänglich verstand man unter den Angestellten vor allem die Mitarbeitenden der technischen und kaufmännischen Abteilungen sowie die Kader der Produktion. Im Betrieb waren sie an ihren weissen oder blauen Berufsschürzen oder an den Armschonern zu erkennen. Später galten jene Arbeitnehmerkategorien als Angestellte, welche nicht einen Stunden- oder Akkord-, sondern einen Monatslohn bezogen. In neuester Zeit spielt mehr und mehr auch die Selbstwahrnehmung der Erwerbstätigen eine Rolle. Als Arbeiter oder Arbeiterin versteht sich kaum noch jemand. Unabhängig von der eigentlichen Stellung im Beruf definiert man sich selbst als Arbeitnehmerin / Arbeitnehmer oder als Angestellte / Angestellten.

Zum Thema

Arbeitswelten - ein Beispiel aus dem 20. Jahrhundert

Alltag des reisenden Kaufmanns in den Kriegsjahren, ca. 1940

 
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