Ergänzender Artikel zu:
Rationalisierung der Arbeit

Spezialisierung und Dienstleistung

Indem den Werkstätten industrieller Betriebe nach 1900 nach und nach kaufmännische und technische Abteilungen angegliedert wurden, traten den Arbeiterinnen und Arbeitern, die Arbeitsschürzen und Überkleider trugen, mehr und mehr kaufmännische und technische Angestellte in weissen Berufsschürzen oder mit weissen Kragen gegenüber. Dies spiegelt auf der Ebene des einzelnen Betriebes einen Vorgang der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung: Die zunehmende Spezialisierung und Professionalisierung vertiefte die gesellschaftliche Arbeitsteilung. Je mehr Geld eine Familie verdiente und je geringer der Anteil an Nahrungs- und Gebrauchsgütern wurde, den sie sich selbst erwirtschaftete, desto stärker wuchs jener Anteil an Produkten, die eine Arbeiterfamilie über den Markt besorgte. Das vermehrte die Absatzmöglichkeiten für Anbieter von Lebensmitteln, Gebrauchsgütern und Dienstleistungen. Neben der Industrie, die selber Konsumgüter herstellte, profitierten davon auch Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Nach und nach entstanden auch in diesen Branchen Grossfirmen. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene gewann der Tertiärsektor an Bedeutung. Im Kanton Basel-Landschaft war es in den 1970er-Jahren so weit, dass die Dienstleistungsbranchen den Industriesektor in der Zahl der Beschäftigten überflügelten.

Zum Thema

Arbeitswelten - ein Beispiel aus dem 20. Jahrhundert

Alltag des reisenden Kaufmanns in den Kriegsjahren, ca. 1940

 
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