Ergänzender Artikel zu:
Zerfall der römischen Arbeitswelt

Selbstversorgungs-Zentren

Die germanischen Grundherren eigneten sich mit der Arbeit ihrer Bediensteten sowie der Fron und den Abgaben der benachbarten Bauern einen Teil der agrarischen und handwerklichen Produktion ihrer Landleute an. Einzelne der Höfe dienten den Grundherren als sporadischer Aufenthaltsort. Während die ländliche Bevölkerung sesshaft und an Grund und Boden gebunden blieb, pflegte die Oberschicht der Grundherren einen mobilen Lebensstil, der sie und ihr Gefolge von Dinghof zu Dinghof führte. So war vermutlich die Siedlung Lausen-Bettenach ein Herrenhof, in dem sich hin und wieder hohe Adelige, vielleicht sogar Könige aufhielten. Die Ding- und Herrenhöfe waren auf die Selbstversorgung ausgerichtet und produzierten weitgehend selbst, wessen ihre Bewohner und Nutzniesser zum Leben bedurften. Nur ein geringer Überschuss oder wenige Luxusprodukte wie zum Beispiel Olivenöl aus Italien oder Metalle gelangten noch in den Handel. Einfachere handwerkliche Arbeiten verrichteten Bedienstete, Bäuerinnen und Bauern neben ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit. So woben sie zum Beispiel Textilien oder erledigten Schmiede- und Bronzegussarbeiten. Spezialisierte Handwerker wie Waffen-, Gold- und Silberschmiede, Töpfer oder Glaser gab es vermutlich in erster Linie im Umfeld der grossen Herrenhöfe sowie der Klöster. Wo sich öfter auch Adelige aufhielten, waren unter den Bediensteten vereinzelt auch Schreiber und Buchmaler anzutreffen.

Zum Thema

Arbeitswelten - ein Beispiel aus dem 20. Jahrhundert

Alltag des reisenden Kaufmanns in den Kriegsjahren, ca. 1940

 
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