Ergänzender Artikel zu:
Fronarbeit als Zwang und Einkommen

Abhängigkeiten

Die Produktionseinheit des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit war die bäuerliche Familie, die in erster Linie für ihr eigenes Auskommen arbeitete und einen Teil ihres Mehrertrags an die Grundherren lieferte. Nicht alle Familien besassen aber ausreichend Ackerland, um ihren Eigenbedarf zu decken und darüber hinaus auch noch etwas Überschuss zu erwirtschaften, der sich auf dem Markt in Geld ummünzen liess. Die Selbstversorgung war in normalen Jahren auf der Ebene des Dorfes, nicht aber auf der Ebene der meisten Haushalte gegeben. Die Vorräte waren bei wenigen Haushalten konzentriert, die Versorgung des Dorfes mit dem Grundnahrungsmittel somit extrem abhängig von diesen.(1) Die meisten Kleinbauernfamilien hingen demnach auch von den wohlhabenden Nachbarn im Dorf ab. Die grundherrlichen Rechte hatte die Stadt Basel im Verlauf ihrer Territorialbildung an sich gezogen. Das Regiment lag dort in den Händen der städtischen Oberschicht, welche den Grossen und Kleinen Rat dominierte und sich auf der Landschaft von Vögten und Pfarrern vertreten liess.

(1) Albert Schnyder: Alltag und Lebensformen auf der Basler Landschaft um 1700, Liestal 1992, S. 146

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