Ergänzender Artikel zu:
Umstrittene Initiative

Walter Eglin

Einzelne gebürtige Baselbieter fanden zu einer eigenen Bildsprache, in der lokale Tradition sich mit zeitgenössischen Entwicklungen verband. Walter Eglin aus Känerkinden war ein solcher Künstler.(1) Berühmt wurde er durch seine riesigen Mosaik-Wandbilder: 1938 beim Kollegiengebäude der Universität Basel und 1959 in der Reformations-Gedächtniskirche Worms. «Ich bin ein Baselbieter», hörte man ihn oft sagen. Eglin hatte seine Ausbildung in Basel und Stuttgart absolviert, arbeitete 1960/1961 auch in einem Künstlerkibbuz in Israel. Doch seinen Wohnsitz hatte er immer im Oberbaselbiet, seit 1941 in Diegten. Er blieb dem gegenständlichen Stil treu, entwickelte aber eine kraftvolle Holzschnitt-Sprache. Dabei griff er auf die traditionelle Flachschnitzerei zurück. Motive seiner Holzschnitte waren oft Landschaften, Porträts oder märchenhafte Szenen. Diese gestaltete er in beinahe expressionistischer Härte, mit derb-realistischer Kraft. Auch in den Mosaikbildern bediente er sich klassischer Formsprache und biblischer Motive. Der Autodidakt Eglin entwickelte beim Bau seiner meterlangen Wandbilder eine eigene handwerkliche Technik. Er trug Steine aus nahen und entlegenen Gebieten zusammen und klopfte sie auf dem Spaltstock zurecht. Fernab von heimatlicher Gebrauchskunst fand Eglin zu einer zuweilen surrealistischen und doch unleugbar authentischen Darstellungsform.

(1) Hans A. Keller: Walter Eglin, Leben und Werk, Basel 1964; Gedenk-Ausstellung Walter Eglin, Liestal 1970

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