Ergänzender Artikel zu:
Umstrittene Initiative

Der Revolutionär aus dem Oristal

Johann Jakob Schäfer wurde 1749, noch mitten im Ancien Régime, als Sohn einfacher Leute in Seltisberg geboren. Nach einer Lehre in Basel übernahm er als 20-Jähriger die väterliche Orismühle, die er zu neuer Blüte brachte. Zugleich bildete er sich selber in Geometrie, Mechanik und Wasserbau weiter und las aufklärerische Schriften. Seine Arbeit als Vermesser brachte Schäfer in Kontakt mit der fortschrittlicheren Basler Elite, und als interessierter Zeitgenosse beobachtete er die Vorgänge im revolutionären Frankreich aufmerksam. Seit Anfang 1798 engagierte er sich an vorderster Front für die Gleichberechtigung der Landleute und die politische Umgestaltung. Er hatte verschiedene Ämter in den jeweiligen kantonalen Exekutiven inne. Den anhaltenden Anfeindungen seiner politischen Gegner entzog er sich schliesslich, als er 1808 zum Landkommissär, das heisst zum kantonalen Wasserbaumeister berufen wurde. Eines seiner vielen Projekte war die Begradigung der Birs. Deswegen stand er in regem Austausch mit Escher und Tulla, den Chefingenieuren der Linth- beziehungsweise der Rheinkorrektion. Das Ende der Restaurationszeit erlebte Schäfer nicht mehr, er starb 1823.

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