Ergänzender Artikel zu:
Sonderfall Birseck

Machtkampf Kirche-Staat

Im Verhältnis zwischen Staat und katholischer Kirche war einiges an Konfliktpotential angelegt, besonders als der liberale Staat daran ging, der kirchlichen Macht Zügel anzulegen. Die Schweizer Geschichte des 19. Jahrhunderts ist auf weite Strecken von dieser Auseinandersetzung geprägt. Sie spielte sich auch im Baselbiet ab. Allerdings ging hier die Regierung, auch wenn sie grundsätzlich eine liberale Linie vertrat, mit der katholischen Minderheit ziemlich behutsam um, ganz anders als etwa die Kantone Aargau oder Bern. Dazu trug auch die birseckische Geistlichkeit das Ihre bei. Sie war zwar zum grösseren Teil konservativ, mied jedoch nach Möglichkeit die Konfrontation mit dem Staat. Ein Thema, welches immer wieder für Unruhe sorgte, war die Wahl der Pfarrer. Bis 1872 war sie anders geregelt als im reformierten Kantonsteil. Im katholischen Bezirk Birseck wurden die Pfarrer, nach vorangegangener Prüfung durch eine Regierungskommission, vom Bischof eingesetzt und durch die Regierung bestätigt. Über Jahrzehnte blieb die Pfarrwahl auf dem Tapet, und jedes Mal verlangte zumindest der grössere Teil der Birsecker Bevölkerung und auch der Gemeinden das Recht, ihre Pfarrer selbst zu wählen.

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