Ergänzender Artikel zu:
Der Bau der Eisenbahnlinie Basel-Olten

Die Republik von Diepflingen

Beredtes Beispiel für die so genannten Trennungswirren war das kleine Dorf Diepflingen im Homburgertal.(1) Es gehörte zu den stadttreuen Gemeinden. Eine Mehrheit der Stimmberechtigten hatte sich im Februar 1831 für das Verbleiben bei der Stadt Basel ausgesprochen. Bei der erneuten Abstimmung im November 1831 ergab sich wieder eine Mehrheit dafür, aber eine sehr knappe. 30 stadttreue Diepflinger standen 28 trennungswilligen gegenüber. Es hiess, diese Mehrheit sei nur möglich geworden, weil in der Stadt wohnhafte Diepflinger für die Abstimmung zurückgekommen seien. Im Dorf stritten sich Trennungsfreunde mit Stadttreuen, es gab Überfälle und Verhaftungen. Der im Dorf errichtete Freiheitsbaum wurde gefällt und immer wieder aufgerichtet. Im Mai 1833 nahmen die Gelterkinder den Johann Zährlin, einen eifrigen Vertreter der Trennung, gefangen. Als diese Nachricht in Liestal eintraf, machten sich ein paar Wagemutige auf, in Diepflingen dem revolutionären Recht zum Durchbruch zu verhelfen. Die Anführer der Schar waren Rudolf Kölner, genannt der Saure, und Johann Arminius Rauschenplatt aus Göttingen. In Diepflingen angekommen, verfassten sie ein Memorial und erklärten das Dorf zur freien und unabhängigen Republik. Die Liestaler Führung war davon keineswegs begeistert. Die Republik war nur von kurzer Dauer. Die Gemeindeversammlung nahm vom Memorial bald einmal wieder Abstand. Der aufgesetzte Freiheitsbaum, seit Monaten Zankapfel im Dorf, wurde umgehauen. Kölner und Rauschenplatt zogen wieder ab.

(1) Ernst Würgler: Die Republik Diepflingen. Ein historisches Unikum, o.J.; Karl Weber: Ein Putsch im Baselbiet anno 1840, Liestal 1913

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