Politflüchtlinge in Muttenz, 1848
Der deutsche Revolutionär Friedrich Hecker steht mit seinen Freunden Doll, Schöninger und Mögling am Eingang des nach ihm benannten Spazierganges Heckershöhe zu Muttenz und blickt in seine badische Heimat, aus der er 1848 fliehen musste.
Amalie und Gustav Struve, 1848
Das Ehepaar Struve nahm an allen drei Badischen Aufständen teil. Am 24. September 1848 wurden sie mit anderen gefangenen Republikanern nach Freiburg eskortiert. Das Bild zeigt sie bei ihrer Gefangennahme. Amalie, geboren 1824, war Schriftstellerin, ihr Mann, geboren 1805, Jurist. Gemeinsam verbrachten sie das Exil in der Schweiz, in Frankreich und in den USA, von wo Gustav Struve 1863 allein zurückkehrte. Amalie war 1862 verstorben, acht Jahre vor Gustav.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Foto Felix Gysin)
Revolutionäres Vermächtnis von 1849/1852
Georg Fein gehörte zu jenen deutschen Intellektuellen, welche in den 1830er-Jahren als Emigranten Zuflucht im Baselbiet suchten. Der belesene Literaturliebhaber vermachte 1849 und 1852 seine gesamte, 1200 Bände umfassende Büchersammlung der Kantonsbibliothek. Darunter fanden sich hauptsächlich Werke der deutschen Nationalgeschichte, der Französischen Revolution und der Aufklärung.
Friedrich Hecker
Hecker, geboren 1811, war Jurist und Obergerichtsadvokat in Mannheim. Er führte den ersten Badischen Aufstand an und floh nach dessen Scheitern im Frühjahr 1848 zunächst nach Muttenz, im September dann in die USA, wo er in Illinois als Farmer lebte und am amerikanischen Sezessionskrieg teilnahm. Er starb 1881.
Urheber: unbekannt
Heckers Aufenthaltsort in Muttenz
Das Bild zeigt das Wirtshaus zum Schlüssel, wo der deutsche Politflüchtling Friedrich Hecker 1848 Zuflucht fand.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Denkmal für Revolutionsdichter, 1905
Das Denkmal für den Dichter Georg Herwegh (1817-1875) befindet sich in der Allee Liestal. Es wurde 1904 eingeweiht.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Denkmal für Revolutionärin, ca. 1905
Grabmal für Emma Herwegh (1817-1904) und Georg Herwegh (1817-1875), ca. 1905. Das Grabmal auf dem Friedhof Liestal wurde 1905 eingeweiht.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Dichter- und Stadtmuseum im Rathaus, 1939
Das Dichtermuseum basiert auf dem bedeutenden Nachlass des deutschen Freiheitsdichters Georg Herwegh und seiner Frau Emma, geborene Siegmund. Der Nachlass bildete den Grundstock des 1946 im 3. Stock des Liestaler Rathauses neu eröffneten Dichtermuseums.
Urheber: Joachim Senn (1810-1847)
Freischärler, 1845
Das Bild zeigt Teilnehmer eines Freischarenzuges, die nach ihrer Gefangennahme in der Jesuitenkirche in Luzern warten. Die Freischarenzüge waren zwei gescheiterte antiklerikale Umsturzversuche in der Schweiz in den Jahren 1844 und 1845. Ziel der radikal-liberalen Aufständischen war es, die konservative Regierung des Kantons Luzern zu stürzen und die Jesuiten zu vertreiben. Aus etlichen Kantonen, auch aus Baselland, nahmen Freiwillige (so genannte Freischärler) teil. Beide Freischarenzüge endeten mit der Niederlage der Aufständischen und der Verhaftung zahlreicher Teilnehmer.
Urheber: A. Walch, Lips, Bern
Erinnerung an die Freischarenzüge, 1870
Auf dem Blatt zur Gedächtnisfeier 1870 sind die Namen derjenigen Baselbieter aufgelistet, welche an den Freischarenzügen 1844/1845 teilnahmen: Samuel Seiler, Bäcker von Liestal; Ambrosius Gysin, Metzger von Liestal; Theophil Gysin, Gürtler von Liestal; Benedikt Seiler, Instruktor von Liestal; Simon Atz, Instruktor von Pratteln; Mathias Rosenmund, Bäcker von Liestal (an den Folgewirkungen verstorben); Jakob Friker, Handelsmann von Nussdorf; Jakob Grieder, Landarbeiter von Arisdorf; Johannes Häring, Metzger von Arisdorf; Joh. Michael Ryf, von Arisdorf; Johannes Speiser, von Wintersingen; Johann Salathe, Landarbeiter von Mönchenstein; Niklaus Glaser, von Basel [sic].
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Jesuitenverbot, 1848
Im Vordergrund des Bildes erneuern drei Eidgenossen den Rütlischwur, im Hintergrund flieht ein des Landes verwiesener Jesuit. Die nach dem Sieg über den katholischen Sonderbund in Kraft getretene Bundesverfassung von 1848 verbot den Jesuiten die Niederlassung, später auch die Tätigkeit in der Schweiz. Dieses Verbot blieb bis 1973 in Kraft. Die Abbildung stammt aus der Publikation von Georg Kreis: Der Weg zur Gegenwart, Basel 1986.
Antijüdische Bilder
Juif en haillons portant un million (Jude in Lumpen, eine Million mit sich tragend), so lautet die historische Legende zu diesem Spottbild. Zu sehen ist ein jüdischer Händler, der, wie auf dem Grenzstein vermerkt, drei Kilometer von Basel entfernt ist. Im Baselbiet waren fast nur Männer im Handel tätig. Dass alle Juden reich waren, ist eines der weitest verbreiteten Vorurteile, es entspricht jedoch in keiner Weise den Tatsachen.
Viadukt bei Rümlingen, 1856
In acht imposanten Bogen überquert das Bahnviadukt der Linie Sissach-Läufelfingen-Olten bei Rümlingen das Häfelfingertal. Erbaut wurde es in nur 17 Monaten von Mai 1855 bis Oktober 1856. Der Bau bot etwa 90 Arbeitern während 27 000 Tagschichten Beschäftigung. Links der Kirche ist die Hütte für die Zimmerleute zu erkennen.
Tod im Hauensteintunnel, 1857
Die verschütteten Tunnelarbeiter konnten nur noch tot geborgen werden, zum Teil wie hier abgebildet auf einem Brettergerüst liegend. Das Bild wurde 1858 im Oltner Kalender veröffentlicht. Es wurde reproduziert aus: Heinz Frey/Ernst Glättli: Schaufeln, sprengen, karren, Zürich 1987.
Tod im Hauensteintunnel, 1857
Das Bild wurde 1858 im Oltner Kalender veröffentlicht. Es zeigt den durch einen Schuttkegel verschlossenen Tunnelabschnitt, wo die Wartenden ein Pferd geschlachtet hatten. Die Abbildung wurde reproduziert aus: Heinz Frey/Ernst Glättli: Schaufeln, sprengen, karren, Zürich 1987.
Urheber: Ed. Fischer
Eisenbahnunglück bei Münchenstein, 1891
Das Foto zeigt die eingestürzte Brücke über die Birs am 14. Juni 1891. 73 Menschen starben bei diesem Zugsunglück.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Im Bahnhof Liestal, 1918
Zu sehen ist eine Dampflokomotive A 3/5 Nr. 501 vor dem damaligen Postgebäude im Bahnhof Liestal.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Waldenburgerbahn in Liestal
Das undatierte Foto zeigt einen Zug der Waldenburgerbahn mit einer Dampflokomotive, zwei Personenwagen und einem Güterwagen auf der Station Altmarkt in Liestal.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Postkutsche und Eisenbahn
Zu sehen ist auf diesem undatierten Foto die Postkutsche Waldenburg-Langenbruck-Balsthal beim Bahnhof in Waldenburg. Im Hintergrund steht die Villa des Uhrenfabrikanten Gedeon Thommen.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Waldenburgerbahn
Der Zug mit der Dampflokomotive steht auf diesem undatierten Foto wahrscheinlich in Hölstein oder Niederdorf. Die Waldenburgerbahn wurde 1953 elektrifiziert.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Elektrifizierungsfest Waldenburgerbahn, 1953
Auf dem Foto sind die Dampf- und die Elektrolokomotive nebeneinander zu sehen.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Projekt Schafmattbahn, 1849
1849 entwarf der englische Eisenbahnbaupionier Stephenson im Auftrag des Bundes eine Eisenbahnverbindung von Basel nach Zürich. Sie sollte über Sissach via die Schafmatt und Aarau führen und wäre gut 20 km kürzer gewesen als die später realisierte Hauensteinlinie via Olten. Der Planausschnitt zeigt zwei Varianten.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Wasserfallenbahn
Die zusammengesetze Karte zeigt den projektierten Verlauf der so genannten Wasserfallenbahn durch das Reigoldswilertal bis ins Mittelland. Das Projekt, das 1873 vom Bund konzessioniert worden war und einen Tunnel zwischen Reigoldswil und Mümliswil vorsah, wurde nie verwirklicht. Es fanden bloss erste Bohrungen beim Nord- und Südportal des Tunnels statt.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Wasserfallenbahn, 1870er-Jahre
Die nicht datierte Planskizze zeigt den Verlauf der Wasserfallenbahn von Liestal über Bubendorf, Reigoldswil und Mümliswil bis Oensingen. Dort hätte die Bahn den Anschluss an die Mittellandlinie Olten-Solothurn gefunden. Das Projekt wurde nie realisiert.
Kantine für Tunnelarbeiter, 1912
Die Kantine stand in Tecknau, als der Basistunnel der Hauensteinlinie gebaut wurde.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Viehmarkt in Liestal, 1912
Der Markt auf dem Zeughausplatz in Liestal zog nicht nur die Bevölkerung der Stadt an, sondern auch aus den Dörfern der Umgebung. Die Händler kamen teilweise von weither. Jüdische Viehhändler versorgten die Region sicher seit dem 16. Jahrhundert mit Rindvieh und Pferden. Bevor sich Juden im Baselbiet niederlassen durften, mussten sie allabendlich in ihre Dörfer im aargauischen Surbtal, im Elsass oder in Süddeutschland zurückkehren. Unter Handelsbeschränkungen hatten sie bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zu leiden. Mit der Teilrevision der Bundesverfassung im Jahr 1866 erhielten die Juden die Niederlassungsfreiheit.
Urheber: Mirkofilmstelle Baselland: Reproduktion
Johannes Meyer-Wittwer
Während 22 Jahren sass der Itinger Johannes Meyer (1801-1877) im Regierungsrat.
Stephan Gutzwiller-Ziegler
Der Jurist und Basler Grossrat aus Therwil (1802-1875) war bis in die 1870er-Jahre hinein politisch aktiv, allerdings zunehmend nur noch auf nationaler Ebene.
Urheber: Heinrich Guyer (1810-1875)
Emil Remigius Frey-Chatoney
Das Porträt zeigt den Ehrenbürger von Münchenstein (1803-1889), National- und Ständerat in jungen Jahren.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Martin Bider-Meyer
Der Langenbrucker Arzt (1812-1878) setzte sich für die Erschliessung des Waldenburgertals durch Verkehr und Kurtourismus ein.