Ergänzender Artikel zu:
Unmut der politischen Elite

Magere Bilanz

Die Revisionsbewegung unter Christoph Rolle hatte 1863 nicht nur eine neue, mit direkt-demokratischen Elementen versehene Verfassung durchgesetzt. In den anschliessenden Neuwahlen setzten sich Rolles Parteigänger auch in den Behörden durch. Sowohl im Land- als auch im Regierungsrat verfügten die so genannten Revi über klare Mehrheiten. Ihre Gegner, die so genannten Anti, nahmen teilweise aus Protest nicht an den Wahlen teil, so dass die Beteiligung nicht ausreichte und die Wahlgänge in einigen Kreisen ungültig blieben. Die Anti merkten rasch, dass sie so die Arbeit ihrer politischen Gegner behindern konnten. Und die Revi spürten bald, dass die neuen demokratischen Kontrollmöglichkeiten nicht nur für, sondern auch gegen sie wirksam waren. Die Vorherrschaft der Revi war denn auch von kurzer Dauer: Bereits in den Nationalratswahlen von 1863 obsiegten wieder die Anti, bei den Landratswahlen im April 1866 stärkten sie ihre Minderheitsposition beträchtlich und im Mai des gleichen Jahres setzten sie sich in den Regierungsratswahlen durch. Bei den Landratswahlen von 1869 eroberten sie schliesslich im Parlament die Mehrheit zurück. Auch die Gesetzgebungsarbeit der Revi war nicht sehr ertragreich: Von den 18 Vorlagen, welche ihre Regierung zwischen 1863 und 1866 zur Abstimmung brachte, fand die Hälfte eine zustimmende Mehrheit. Nachhaltige Wirkung hatte lediglich eine ihrer Gesetzesvorlagen: Am 10. Juli 1864 fand das Kantonalbankgesetz eine Mehrheit und ermöglichte die Gründung dieses Bankinstituts.

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Christoph Rolle-Strübin

 
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