Ergänzender Artikel zu:
Frühe Parteiformen

Freisinnige Spaltung

Die erste moderne Partei im Kanton Basel-Landschaft formierte sich 1905 im Umkreis der freisinnigen Strömung, die man Bewegungs-Partei nannte.(1) Sie gab sich zunächst den Namen Jungfreisinnige Partei und nannte sich später in Freisinnige Volkspartei um. Weil diese Gruppierung im Landrat die Unterstützung der Katholiken und Grütlianer genoss, die Mehrheit stellte und sich als Opposition gegenüber der Regierung verstand, nannten sie die Zeitgenossen auch Landratspartei. Die oppositionelle Gründung setzte das Regierungslager unter Druck. Dieses war noch nicht organisiert und lehnte es zunächst auch ab, sich mit Parteipolitik zu befassen. Aus seiner Warte ging es darum, allgemeine und nicht parteipolitisch gebundene Interessen zu vertreten. 1910 gab sich die Regierungspartei dennoch festere Strukturen und schloss sich zur Demokratisch-volkswirtschaftlichen Vereinigung zusammen. Auch diese bekannte sich zum freisinnigen Gedankengut, konnte der Freisinnig-demokratischen Partei der Schweiz aber nicht als Sektion beitreten, weil das die Opposition bereits getan hatte.

(1) Sibylle Rudin: «Und die Moral von der Geschicht, Parteiparole halt ich nicht». Parteigründungen im Baselbiet zwischen 1905 und 1939, Liestal 1999, S. 39-142

Zum Thema

Wahlkampf mit harten Bandagen, 1919

Unkonventionelle Gemeindeparteien, 1988

 
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