Ergänzender Artikel zu:
Bürgerliches Baselbiet

Konkordanz

Die Auffächerung der politischen Macht im 20. Jahrhundert vollzog sich nicht nur im Parlament, sondern auch in der Regierung.(1) Längerfristig entschärfte sie die politischen Gegensätze. Da der Regierungsrat als Kollegialbehörde wirkte, trug die Zusammenarbeit, zu der die verschiedenen Parteien in seinem Kreis gezwungen waren, zusätzlich dazu bei, dass sich die politischen Gegensätze abschliffen und eine einvernehmliche politische Praxis Platz griff. Wie sich im wirtschaftlichen Bereich nach dem Zweiten Weltkrieg die Sozialpartnerschaft durchsetzte, so spielte sich auf der politischen Ebene die Konkordanz ein. Die grossen Parteien fanden zu einer pragmatischen Zusammenarbeit. Förderlich waren diesem Prozess verschiedene Faktoren: Erstens zwangen die Wirtschaftskrise in den 1930er-Jahren und der Zweite Weltkrieg zur Einigkeit. Zweitens verschaffte der Wirtschaftsaufschwung nach 1945 dem Kanton und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern wachsenden Wohlstand. Dieser entschärfte die Verteilungskämpfe, welche die Parteikämpfe der Zwischenkriegszeit polarisiert hatten. Drittens setzte sich in der Konkordanz in anderer Form und auf anderer Ebene die Tradition der korporativen Bewältigung öffentlicher Aufgaben fort.

(1) Roger Blum: Weg und Wandlung des Baselbieter Freisinns. Eine geschichtliche Darstellung, Liestal 1969; Roger Blum: Erich Klötzlis Landratsjahre. Ein Brevier über das Parlament des Kantons Basel-Landschaft, Liestal 1980

Zum Thema

Regierungsratsteam, 1967

Video Clip - Von den Anfängen der Wirtschaftskammer

 
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