Neue Polarisierung
Neue Skepsis
Das goldene Zeitalter der Sozialpolitik ging Mitte der 1970er-Jahre zu Ende. Der Kanton gab für die soziale Wohlfahrt inzwischen rund 42 Millionen Franken aus, etwa sieben Prozent seiner Gesamtausgaben. Am 26. September 1976 kam im Kanton Basel-Landschaft eine Volksinitiative der Partei der Arbeit zur Abstimmung. Sie verlangte eine Erhöhung der Kinderzulagen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wieder gingen lediglich knapp über 30 Prozent der Stimmberechtigten zur Urne. Mit einem Stimmenverhältnis von zwei zu eins lehnten die stimmenden Frauen und Männer den Vorstoss ab. Weitere sozialpolitische Begehren folgten und scheiterten ebenfalls. Nur eine Volksinitiative für zusätzliche kantonale Beihilfen für Bezügerinnen und Bezüger von Renten fand Zuspruch. Die über zwei Jahrzehnte dauernde Phase, in der im Kanton Basel-Landschaft alle sozialpolitischen Vorlagen Zustimmung gefunden hatten, war vorbei. Vorerst stiessen nur Vorlagen linker Parteien auf Ablehnung, die über das bisher Erreichte hinausgehen wollten. Vorlagen hingegen, welche die Behörden zur Abstimmung brachten und die sich an den bisherigen Rahmen hielten, fanden nach wie vor Zustimmung. Allerdings mehrten sich in den 1980er- und 1990er-Jahren die Stimmen, welche auch in der Sozialpolitik einen Rückzug des Staates verlangten. Sie forderten mehr Selbstverantwortung und wollten die Sozialhilfe vermehrt an private Vereine und Stiftungen delegieren. Soziale Wohlfahrt als staatliche Aufgabe war wieder umstritten.