Ergänzender Artikel zu:
Strukturwandel und neue Staatsaufgaben

Ländliches Bildungsbürgertum

An Begabung fehlte es den basellandschaftlichen Künstlern im frühen 19. Jahrhundert nicht. Einige brachten es zu Ansehen und kommerziellem Erfolg, allerdings im Ausland oder in Basel. Etwa Peter Birmann, europaweit bekannt als Landschaftsmaler, seit 1812 Leiter einer Malschule in Basel. Oder Friedrich Weber aus Liestal, der sich nach langem Paris-Aufenthalt 1859 in Basel niederliess. Einzig Samuel Gysin kehrte nach seinen Lehrjahren zurück nach Liestal. Dort richtete er in den 1820er-Jahren die erste lithographische Anstalt ein und schlug sich mit der Gestaltung von Briefköpfen und Visitenkarten durch. Ein Interesse an Bildender Kunst entstand im jungen Kanton Basel-Landschaft nur langsam. Entscheidend war, dass sich mit der heranwachsenden Verwaltung die Schicht gebildeter Männer verbreiterte. Ein eigenes, ländliches Bildungsbürgertum entstand. Vor 1830 hatte es nur aus den vereinzelten Basler Pfarrern bestanden, die als Vertreter der Obrigkeit auf der Landschaft residierten. Ihr bekanntester Vertreter war der Läufelfinger Pfarrer Markus Lutz gewesen, Lokalhistoriker und Besitzer einer umfangreichen Privatbibliothek. Fast alle dieser Basler Geistlichen wurden aber nach 1833 aus ihren Pfarrhäusern vertrieben, als sie sich weigerten, den Eid auf die neue Verfassung abzulegen.

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