Neue Idee der Partnerschaft

«Gemeinsame Aufgaben gemeinsam lösen», mit diesen Worten umschrieb 1966 der Hauptredner des Therwiler Volkstages, Christoph von Blarer, den «cooperativen Föderalismus», der sich als Alternative zur Wiedervereinigung anbot.⁽¹⁾ Nur auf dem Weg von freier Partnerschaft und Abkommen liessen sich die Probleme lösen, die über die Kantonsgrenzen hinausreichten. «Moderne Integration» beruhe auf der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit freier und gleichberechtigter Partner. Dabei dachte von Blarer bereits an eine «Regio Basiliensis», welche die gesamte Nordwestecke der Schweiz sowie die badische und elsässische Nachbarschaft umfasste. Auch im ‹springenden punkt› waren vermehrt neue Töne zu lesen.⁽²⁾ In der Region sei eine «unerhörte Entwicklung» zu beobachten, welche die «Lösung der bestehenden Probleme» in den Vordergrund rücke, liess das Selbständige Baselbiet dort vernehmen. Es gebe «Wichtigeres zu tun als zwei Kantone zusammenzubasteln». Es gelte, vorwärts, nicht rückwärts zu gehen. Angesichts des aktuellen Problemdrucks sei die Wiedervereinigung ein «politischer Ladenhüter aus den dreissiger Jahren». Aus den Vororten seien aber inzwischen «blühende Gemeinden» geworden, und der Kanton Basel-Landschaft habe auf sozialem und kulturellem Gebiet den Stand der «allerfortschrittlichsten» Kantone erreicht. Die Zeiten hätten sich geändert, und «unsere Zeit» wolle «den Fortschritt». «Wir wünschen die Lösung der Tagesfragen», rief Paul Manz dem Therwiler Volkstag zu, «nicht ihre Verschiebung und ein neues Heer von Paragraphen.»⁽³⁾