Ergänzender Artikel zu:
Strukturwandel und neue Staatsaufgaben

Migros und ACV am Pranger

Als neuerlicher Angriff des Sozialismus auf das Gewerbe wurde in den 1930er-Jahren das Aufkommen der Migros begriffen. Schon Jahre früher hatte sich das Gewerbe gegen den Allgemeinen Konsumverein ACV zur Wehr gesetzt. Zusammenschlüsse auf dieser Ebene, genossenschaftliche Organisation der Produktions- und Absatzkanäle wurden zum Todesstoss des freien Gewerbes erklärt: «In Liestal sind so ziemlich alle Detailgeschäfte – und die Stadt besteht zumeist nur aus Detailgeschäften in allerlei Artikeln, aus grösseren und kleineren ‹Läden› und ‹Lädelein›, geführt auch von einsamen Frauenspersonen – auf das Aussterbeetat gesetzt. Günstigst gelegene Ladenlokale stehen monatelang, sogar ein Jahr lang, leer. Wer wagt es, dieselben zu mieten oder feilstehende Häuser zu kaufen? Nachdem der Konsumverein Liestal, der würdige Sohn des ACV Basel und die spezielle Schöpfung des Herrn Nationalrat Gschwind und des Herrn Heinis, Strafanstaltsdirektor, diese ‹Läden› und ‹Lädelein› ausgeschaltet, kalt gestellt, halb und ganz ruiniert hat, soll nun im Bestreben, die Stadt dem Erdboden gleich zu machen, fortgefahren werden».(1) Der Migros erging es nicht anders. Mittels Flugblattaktionen, woran sich selbst der Gemeinderat beteiligte, sollten die Einwohnerinnen und Einwohner Gelterkindens dazu angehalten werden, die ortsansässigen Geschäfte zu berücksichtigen. Die Migros wurde noch bis in die 1960er-Jahre angeschwärzt, ihre Produkte wurden als minderwertig verunglimpft. Manch eine Familie weigerte sich, einen Fuss in die Migros zu setzen.

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