Ergänzender Artikel zu:
Strukturwandel und neue Staatsaufgaben

Hypothekenlast

Mitte der Fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts setzte eine agrare Hochkonjunktur ein, die bis Mitte der Siebziger Jahre dauerte. Die Posamenterei erreichte in jener Phase im Baselbiet ihren Höhepunkt. Die Verdienste aus landwirtschaftlicher wie heimindustrieller Lohnarbeit verbesserten sich. Auch kleinbäuerliche Schichten konnten so am Konjunkturhoch teilhaben. Die Bodenpreise stiegen in dieser Zeit um 40 bis 50 Prozent. Gleichzeitig wuchs die hypothekarische Belastung vieler landwirtschaftlicher Güter. Ende der Siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts setzte in der Landwirtschaft erneut eine Krise ein. Sie dauerte während der Achtziger Jahre an. Bei gleich bleibenden Lohnkosten und Steuerlasten, nur langsam rückläufigen Hypothekarzinssätzen und sinkenden Produktepreisen verminderten sich die Einkommen deutlich. In diesen Jahren entpuppten sich die im Zuge der Bodenpreissteigerung eingegangenen Hypothekarschulden als besondere Belastung. Zins- und Amortisationsleistungen mussten nun mit sinkendem Reinerlös bestritten werden. Viele Bauernfamilien gerieten in Zahlungsschwierigkeiten oder sogar in Konkurs. Da die Agrarkrise mit einer allgemeinen Wirtschaftskrise zusammenfiel, boten sich in den andern Sektoren kaum Ausweichmöglichkeiten. Ende der Achtziger Jahre verbesserte sich die Situation allmählich. Fleisch- und Milchprodukte erzielten bessere Preise, die hypothekarische Belastung liess dank sinkender Zinssätze langsam nach und die Lohnkosten waren in den Krisenjahren etwas gesunken.

Zu folgender Rundgangsstation wechseln:
Zum Thema

Video Clip - Zeuge der letzten Hinrichtung im Baselbiet

 
.hausformat | Webdesign, Typo3, 3D Animation, Video, Game, Print